Für das Forschungsprojekt „WeristJens*?“ untersuchen wir die Arbeits- und Lebenssituationen von Wissenschaftler*innen jenseits von unbefristeten Professuren in der Erziehungswissenschaft und mögliche Auswirkungen eines wettbewerbsorientierten Wissenschaftssystems auf die inhaltliche Ausgestaltung der Erziehungswissenschaft. Es stehen dabei aktuelle Perspektiven von Erziehungswissenschaftler*innen im Zentrum. Aus einer (berufs-)biographischen Perspektive mit Hilfe autobiographisch-narrativer Interviews, versuchen wir, die sich wandelnde Forschungslandschaft aus der Akteur*innenperspektive in den Blick zu nehmen, um so zu eruieren, wie sich die Situation im Wissenschaftssystem für Wissenschaftler*innen jenseits von unbefristeten Professuren in der Erziehungswissenschaft darstellt und wie diese auch die Inhalte von Forschung und Lehre bedingt. Wir rekonstruieren die Thematisierungen und Deutungen der Veränderungen und Anforderungen des Wissenschaftsbetriebs in den biographischen Konstruktionen von Erziehungswissenschaftler*innen jenseits unbefristeter Professuren und fragen danach, welche Auswirkungen dies auf eine sich kritisch verstehende Erziehungswissenschaft haben kann.
Im Sampling achteten wir darauf, möglichst differente Ausgangslagen, Positionen und Perspektiven zu Wort kommen zu lassen. Es finden sowohl verschiedene erziehungswissenschaftliche Perspektiven, als auch strukturelle Unterschiede und Positionen Berücksichtigung. Es werden sowohl „extern“ promovierende, als auch an hochschulen angestellte, wie auch promovierende, habilitierende und nicht mehr in Qualifizierung befindliche Menschen ins Sampling einbezogen.
Forschungsethisch war es uns wichtig, von Anfang an zu sichern, dass die generierten Befunde in der Präsentation keine Rückschlüsse auf die Interviewten ermöglichen. Durch die Logik des wissenschaftlichen Feldes, ist es daher notwendig gänzlich auf die Präsentation von Befunden auf Ebene des einzelnen Falles zu verzichten. Die Interviews wurden von einer studentischen Mitarbeiterin geführt, transkribiert und pseudonymisiert, sodass auch die Forschenden selbst nur die anonymisierten Interviews kennen.
Spannende Tagung! „Jens*“ werd ich mir merken, den Begriff finde ich gut. Gibt es eine Fortsetzung der AG?
Vielen Dank für die Rückmeldung! Wir werden das Thema in jedem Fall weiterverfolgen und freuen uns, wenn es auch 2021 viele Gelegenheiten gibt, die Befunde vorzustellen und vor allem mögliche Konsequenzen/Umgangsweisen zu diskutieren.